Strom von der Rolle: Solarladegerät infinityPV HeLi-onViele Solar-Panels sind im Rucksack sperrig (DIN A5 bis DIN A4), empfindlich (weil dünn und biegsam) oder benötigen einen externen Pufferakku, um eine stabile Spannung zu gewährleisten. Das per Kickstarter finanzierte HeLi-on der dänischen Firma infinityPV ist rollbar und enthält eine integrierte PowerBank.
Im September 2016 versandte der dänische Hersteller die ersten Exemplare seines rollbaren Solarladegerätes HeLi-on an die kickstarter-Backer. Die Eckdaten:
Leider bleibt infinityPV die genauen technischen Daten des Solarpanels schuldig. Also habe ich – ohne den Akku zu demontieren – selbst gemessen. Ziele des Tests
Testaufbau
Vorbereitung: Nutzkapazität ermitteln
In der Praxis ist die Nennkapazität des Akkus (2600 mAh) nicht von Bedeutung, sondern nur die nutzbare Kapazität, also die Energiemenge, die tatsächlich am USB-Ausgang entnommen werden kann. Um diese zu ermitteln, habe ich den zunächst Akku soweit entleert, dass kein Entnahme am USB-Ausgang mehr möglich war. Tatsächlich ist der Akku dann nicht leer, aber die Energie reicht nicht mehr aus, um im Wandler eine stabile Ladespannung von 5 V mit hinreichendem Strom zu erzeugen. Anschließend habe ich den Akku über den Micro-USB-Eingang mit einem zwischengeschalteten USB-Multimeter geladen. Ergebnis:
Messwerte HeLi-on (Panel ausgerollt, batteriestabilierter Output)
Vergleichswerte Watt02 (nicht stabilisierte Momentanleistung)
ErgebnisWährend des gesamten Tests konnte das testhalber angeschlossene iPad jedes Mal eine hinreichende Ladespannung erkennen. Das darf nicht mit einer solar geernteten Dauerleistung verwechselt werden, weil der USB-Ausgang des HeLi-on durch die Batterie gepuffert wird. Nach 4:45 Stunden lies die Sonne merklich nach und ich musste den Versuch vor Erreichen der vollen Akkukapazität abbrechen. Die anschließende vollständige Entnahme brachte es innerhalb von 28 Minuten auf 508 mAh bei 5,1 V = 2,458 Wh. Viel ist das nicht. Zur Einordnung:
SchlussfolgerungenDas HeLi-on liefert bei ausgerolltem Panel am USB-Ausgang konsequent stabile 5,09 V bei ca. 475 mA. Das gelingt auch bei leerem Akku und ausgerolltem Panel, wenn die Sonne scheint. Im Vergleich zum pufferlosen monokristallinen Solarpanel macht sich die stabilisierende Wirkung des Akkus positiv bemerkbar. Anders gesagt: Ein organisches Panel wie das HeLi-on liefert prinzipbedingt nur knapp 20 % der Leistung pro Fläche, die ein durchschnittliches monokristallines Panel liefert. Das HeLi-on macht aus dieser Not ein Tugend und legt den Ausgangspegel so niedrig, dass er konstant geliefert werden kann. Steigt die Leistung des Panels bei sommerliche Mittagssonne auf das mögliche Maximum, wird die überschüssige Energie in die Batterie gespeichert, während der Ladestrom konstant bleibt. Fazit
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